Wasser wird in vielen technischen Prozessen, wie in Rechenzentren oder in der Lebensmittelproduktion zur Kühlung verwendet. Die Zahl der hierfür notwendigen Verdunstungskühlanlagen wird in Deutschland auf rund eine Million geschätzt. Sie bergen das Risiko, zur Quelle von Legionellen-Infektionen zu werden. Denn das umlaufende Wasser hat eine für die Vermehrung dieser Bakterien optimale Temperatur und bietet aufgrund seines Kontakts mit der Atmosphäre ein reiches Nahrungsangebot.
Rund 3.000 Tote pro Jahr in Deutschland
Erkrankungen, die durch Legionellen hervorgerufen werden können – sogenannte Legionellosen – sind das Pontiac Fieber und die Legionellen-Pneumonie. Während das Pontiac-Fieber meist relativ harmlos verläuft, kann die Legionellen-Pneumonie bis zum Tode führen.
Das Robert-Koch-Institut schätzt die Zahl der Erkrankungen in Deutschland auf etwa 6.000 bis 10.000 Fälle pro Jahr. Die Hochrechnung von CAPNETZ (Kompetenznetz Ambulant Erworbene Pneumonie) geht sogar von 15.000 bis 30.000 nicht im Krankenhaus erworbenen Pneumonien pro Jahr aus. Damit wären 4 % der Lungenentzündungen in Deutschland, die nicht in Krankenhäusern erworben wurden auf eine Legionellen-Infektion zurück zu führen. Die Sterblichkeit wird dabei auf bis zu 10 % geschätzt. Man muss also von rund 3.000 Todesfällen pro Jahr ausgehen. Das entspricht annähernd der Anzahl an Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland.
Die Gefahr kommt nicht nur aus den Kühltürmen
Die Richtlinie VDI 2047 Blatt 2 bietet bereits seit Anfang 2015 eine systematische und umfassende Darstellung der Sicherstellung eines hygienisch einwandfreien Betriebs von Rückkühlwerken.
Doch haben zahlreiche Legionellen-Ausbrüche in der Vergangenheit gezeigt, dass Kühltürme nicht die einzig relevante Verbreitungsquelle sind. Überall dort, wo Wasser versprüht wird, können sich Legionellen und andere Krankheitserreger über die Luft in sogenannten Aerosolen verbreiten. Ob Trinkwasserinstallationen, Whirlpools, Duschen, Waschbecken, Springbrunnen, Nebelmaschinen in Supermärkten, Auto-Waschanlagen oder RLT-Anlagen – sie alle können infektiöse Partikel über die Luft verbreiten und so zur Quelle eines Legionellen-Ausbruchs werden.
Die neue VDI 4250 Blatt 2 definiert Präventivmaßnahmen
Ein Legionellen-Ausbruch kann nur durch schnelles Auffinden der Infektionsquelle und durch eine sofortige Einleitung geeigneter Schutzmaßnahmen gestoppt werden. Aus umweltmedizinischer Sicht ist es daher dringend erforderlich, Anlagen, aus denen Legionellen freigesetzt werden könnten zu erfassen. Aus präventiv-medizinischer Sicht ist die Überwachung von Hygienemaßnahmen sowie baulicher und betrieblicher Veränderungen unentbehrlich.
Die im November 2015 als Weißdruck erschienene Richtlinie VDI 4250 Blatt 2 impliziert die unterschiedlichsten Gefahrenquellen für einen Legionellen-Ausbruch. Sie gibt einen Überblick über potentiell gefährliche Anlagen, Messmethoden und vorhandene Regelwerke und beschreibt konkrete präventive Handlungs-empfehlungen.
Alle Anlagenbetreiber, die Aerosole freisetzen, sind in der Pflicht
Für alle Betreiber von Anlagen, die Aerosole in Umlauf bringen, bedeutet das: Sie müssen gewährleisten, dass eine Legionellenvermehrung im Wasser verhindert wird. Zuverlässig möglich ist das nur mit Hilfe professioneller Gefährdungsbeurteilungen durch Sachverständige. Diese ermitteln das jeweilige Risikopotential und erstellen einen Maßnahmenkatalog zur Risikominimierung.
Eine effektive Risikominimierung funktioniert nur durch regelmäßige Reinigung, Wartung und Kontrolle des gesamten Systems. Idealerweise mit Hilfe von integrierter Mess- und Regeltechnik, die eine gezielte und individuelle Wasseraufbereitung wie z.B. mittels Absalzungs- und Biozidsteuerung gewährleistet und so die Ausbreitung von Keimen gar nicht erst entstehen lässt.
Praxishinweise:
Die Firma aqua-concept entwickelt seit über 20 Jahren innovative Konzepte und Produkte für die Wasserbehandlung und die Wasseraufbereitung und ist zertifiziert nach DIN ISO 14001:2005. Fachpersonal unterstützt alle Betreiber wasserführender und Aerosole verbreitender Systeme bei der Umsetzung der neuen VDI 4250 Blatt 2. Von der Gefahrenanalyse für sämtliche wasserführenden Systeme über die Installation entsprechender Wasseraufbereitungstechnik bis hin zur Schulung des Betriebspersonals.
Legionellenschutz-Programm:
- Bestandsaufnahme und Gefahrenanalyse
- Identifikation der Risikobereiche
- Wasseranalysen
- Entkalkung und Desinfektion der wasserführenden Systeme durch umweltverträgliche Biozide, UV-Entkeimungsanlagen oder Ultrafiltration
- Installation von Wasseraufbereitungstechnik
- Fortlaufende Hygienekontrollen
- Systemoptimierungen
- Zertifizierte Schulungen des Betriebspersonals für die Richtlinien VDI 2047 Blatt 2 und VDI 4250 Blatt 2
Legionellen-Hotline: 089/899 369 – 0
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Quelle:
Pressemitteilung aqua-concept vom 12. Januar 2016.