Gefahrenabwehr Sicherheit

Risiken einer unkoordinierten Abschaltung von 2G- und 3G-Netzen

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Im Anschluss an die Veröffentlichung des Weißbuchs der Europäischen Kommission „How to master Europe’s digital infrastructure“ weist Euralarm auf die potenziellen Risiken und Herausforderungen hin, die mit einer unkoordinierten und verfrühten Abschaltung von 2G- und 3G-Netzen verbunden sind.

In dem genannten Weißbuch wird die Notwendigkeit erörtert, die Frequenzverwaltung so anzupassen, dass sie den Anforderungen des digitalen Jahrzehnts gerecht wird, einschließlich der koordinierten Abschaltung von 2G- und 3G-Netzen bei gleichzeitiger Sicherstellung der weiteren Unterstützung wesentlicher bestehender Dienste wie Notrufe und kritische Kommunikation.

Während 2G- und 3G-Netze aufgrund ihres Alters oder begrenzter Bandbreitenanforderungen schrittweise abgeschaltet werden, nutzen viele Produkte weiterhin das 2G-Netz. Um unbeabsichtigte Folgen zu vermeiden, sollte eine schrittweise und koordinierte Abschaltung erfolgen, bei der mindestens ein Betreiber in jedem Mitgliedstaat 2G- oder 3G-Netze bis mindestens 2029 – 2030 aufrechterhält.

Viele EU-Mitgliedstaaten haben noch kein Enddatum für das 2G-Netz festgelegt, sodass ein natürlicher Übergang möglich ist, ohne das Leben und die Sicherheit der Menschen zu gefährden. Die EU sollte die Mitgliedstaaten nachdrücklich dazu auffordern, die 2G- und 3G-Netze zeitnah und einheitlich abzuschalten.

EU-weiter Rahmen für technologische Abschaltung gefordert

Darüber hinaus betont Euralarm die Notwendigkeit eines Rahmens für die technologische Abschaltung im Bereich der Mobilfunknetze im Allgemeinen. Das gleiche Problem wie bei der Abschaltung von 2G und 3G könnte sich bei 4G, 5G und den nächsten Mobilfunknetzen wieder stellen.

Dieser europäische Rahmen sollte sich mit den Herausforderungen befassen, die sich aus der Umstellung der Mobilfunktechnologie für alle Nutzer ergeben, einschließlich des Internets der Dinge (IoT), insbesondere für Sicherheitszwecke.

Der Rahmen sollte den Mitgliedsländern die Instrumente an die Hand geben, um einen reibungslosen technologischen Übergang zu gewährleisten und ihn auszusetzen, wenn die Bedingungen nicht erfüllt sind.

Das vollständige Briefing mit dem Beitrag von Euralarm zum Weißbuch der Europäischen Kommission kann von der Euralarm-Website heruntergeladen werden.

Quelle: Euralarm, zuletzt abgerufen am 22.07.2024.