Sicherheit

ZVEI: Wachstumsmarkt für elektronische Sicherheitstechnik in guter Verfassung

© fotolia.com

Entwicklung des Sicherheitsmarkts in Deutschland

Die Mitgliedsunternehmen des Fachverbands Sicherheit im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.- repräsentieren die drei Leitmärkte Safety (Schutz von Leben und Sachwerten), Security (innere öffentliche Sicherheit) und Defence (elektronische Systeme in der Wehrtechnik).

Die Marktzahlen der Jahrespressekonferenz am 14. Juni 2012 beziehen sich auf den Leitmarkt Safety und stellen nur einen Teil des Gesamtumsatzes aller Mitgliedsunternehmen dar. Für die Leitmärkte Security und Defence gibt es keine Umsatzzahlen, da die Märkte nicht abzugrenzen sind.

Der Markt für elektronische Sicherheitssysteme wuchs 2011 deutlich stärker als erwartet:


  • 4,1 Prozent mehr Umsatz konnten im vergangenen Jahr verbucht werden (vgl. zum Vergleich auch Sicherheitsmelder, ZVEI: Sicherheitsmarkt in Deutschland: Marktentwicklung und Aussichten [Claus Gerber] vom 14.6.11).

  • 2012 rechnet der Fachverband mit einem Anstieg von rund 2,5 Prozent, so Gerhard Kastl, Vorsitzender des Arbeitskreises Marketing.

  • Insgesamt stieg der Umsatz von 2,59 Mrd. Euro auf 2,7 Mrd. Euro. Gründe für das besser als erwartet ausgefallene Wachstum waren die gute Baukonjunktur, mehr Aufträge der öffentlichen Hand und das Konjunkturpaket der Bundesregierung.

Höchste Wachstumsraten: Brandmeldesysteme und Videoüberwachungstechnik

Die Brandmeldetechnik legte um 4,9 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro zu. Bei der Videotechnik waren es 5,1 Prozent. Hier stieg der Umsatz auf 395 Mio. Euro. Erstmals seit 2007 wuchs auch der Markt für Einbruch- und Überfallmeldeanlagen leicht um 1,7 Prozent auf 641 Mio. Euro. Einen Anstieg von 4,7 Prozent auf 247 Mio. Euro gab es im Segment der Zutrittskontrollsysteme. Der Bereich Sonstiges, zu dem unter anderem Anlagen für  Rauch- und Wärmeabzug gehören, legte um 4,8 Prozent auf 220 Mio. Euro zu.

Zu den elektronischen Sicherheitssystemen zählen Rauchmelder und Brandmeldeanlagen, Alarmanlagen, Video- und Zutrittskontrollsysteme, Beschallungs- und Lichtruftechnik sowie Anlagen für Rauch- und Wärmeabzug.


Verfügbarkeit von Brandmeldeanlagen

Unterschiedliches Verhalten gleicher Anlagentechnik wurde am Beispiel Großbritanien aufgezeigt. Es gibt eine hohe Verfügbarkeit – Studien belegen 99 % – von Brandmeldeanlagen in Deutschland, die sich kaum von einem Land auf ein anderes übertragen lässt. „Eine Verfügbarkeit in Großbritannien sagt nichts darüber aus, ob eine BMA auch hier diesen Wert erreicht, auch wenn die Produkte identisch sind“, stellte Dr.-Ing.Sebastian Festag, Marktentwicklung, fest.

Programme der Bundesregierung und der Europäische Kommission

Mit verschiedenen Initiativen wollen Bundesregierung und EU mehr Sicherheit für Bevölkerung und Wirtschaft, zugleich aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der Sicherheitswirtschaft stärken. Zu den Maßnahmen des Bundwirtschaftsministeriums zählen u.a.der Masterplan „Zivile Sicherheit“ und die „Exportinitiative Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen“. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sollen verzahnt und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Sicherheitswirtschaft auf dem Weltmarkt gestärkt werden.

Mehr Export auch für Mittelständler

Die Exportinitiative will den Absatz ziviler Sicherheitstechnik im Ausland fördern.und mittelständischen Unternehmen den Zugang zum boomenden Weltmarkt für Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen, u.a. in China, Russland und Südamerika ermöglichen. Der Weltmarkt für zivile Sicherheit hat nach Expertenschätzung derzeit ein Volumen von rund 100 Mrd. Euro und wächst jährlich um rund fünf Prozent.

Bei der erwarteten industriepolitischen Mitteilung der Europäischen Kommission zur Sicherheitsindustrie geht es um eine Stärkung der europäischer Hersteller auf dem Weltmarkt. Eines der Themen sind europaweit gültige Zertifizierungen. Produkte wie Brandmelde- sowie Einbruch- und Überfall-Alarmsysteme würden dann nach einmaliger Zertifizierung in einem EU-Land automatisch sofort auch für alle anderen Länder zugelassen. Mit einem einheitlichen EU-Sicherheitslabel haben europäische Produkte global mehr Akzeptanz.

EU-Rahmenforschungsprogramm forciert Innovationen

Parallel zu diesen Maßnahmen unternimmt die Politik in Deutschland und Europa sehr starke Anstrengungen,

um Innovationen für mehr Sicherheit in der Gesellschaft zu schaffen, z.B. um den Ausfall kritischer Infrastrukturen zu verhindern.

Bis 2017 werden Technologien gefördert, die u.a. den Schutz bei Großveranstaltungen verbessern sollen. Der „Nationale Plan zum Schutz der Informationsinfrastrukturen“ ist von Bedeutung, „Informationsaustausch z.B.über IP-Netze“ wird auch in der Sicherheitstechnik zu einem zentralen Thema, wie der Vorsitzende des Lenkungskreises FV Sicherheit, Erik Kahlert, erläuterte. Hier werden EU-Rahmenprogramme, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und mobiler IT-Anwendungen der Sicherheitsindustrie, gerecht, KMU gefördert und marktnahe Forschung möglich.

Forschung für die zivile Sicherheit

Die Gefährdungslage ist angesichts wachsender Bedrohungen durch Terrorismus, organisierter Kriminalität und Naturkatastrophen unklar. Sicherheit ist die Basis für ein freies Leben und ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Wohlstand. Sicherheit darf jedoch nicht zu Lasten der verfassungsrechtlich geschützten Freiheiten gehen. Das Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung erläutert Dr. Andreas Hoffknecht, VDI Technologiezentrum GmbH, Düsseldorf, u.a. bei der Sicherheit von Infrastrukturen und Wirtschaft:


  • Sicherheit kritischer Infrastrukturen auch von morgen,

  • Kontinuitätsmanagement in Katastrophenlagen,

  • Sicherheit des zivilen Luftverkehrs, Luftfrachtsicherheit, Maritime Sicherheit,

  • Wirtschaftskriminalität und

  • Neue Sicherheitsdienstleistungen.







Fachverband Sicherheit im ZVEI

Die Fachverbände des ZVEI vertreten die in den einzelnen Zweigen der Elektroindustrie repräsentierten Unternehmen und deren Interessen. Das betrifft die Produktionsbedingungen und die Vorbereitung der Einführung neuer Technologien. Sie versorgen ihre Mitglieder mit Marktstatistiken, beobachten Auslandsmärkte und Importkonkurrenz.

Der Fachverband Sicherheit im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. – bündelt die starken und vielfältigen Kompetenzen der Sicherheitsbranche unter einem Dach. Sein Wissen und seine Erfahrungen stellt er dabei sowohl seinen Mitgliedern als auch Politik und Wirtschaft zur Verfügung.weiter.