Sicherheit

Anwendungssoftware für Smartphones mit massiven Sicherheitsrisiken

Vor- und Nachteile von WhatsApp

Dabei klingen die Vorteile von WhatsApp verlockend. Mithilfe dieser Applikation, kurz App, können Textnachrichten oder Bilddateien an Freunde, Bekannte oder Kollegen verschickt werden. Das können SMS- oder MMS-Dienste zwar auch, aber nur gegen Gebühren, die gerade bei MMS happig sind. Mit WhatsApp dagegen ist dieses Messaging kostenfrei. Das gilt auch für den Versand von Fotos und Videos bis zu 12 MB.

Inakzeptable Sicherheitsprobleme

Diese Pluspunkte müssen allerdings mit inakzeptablen Sicherheitsproblemen erkauft werden, die bereits bei der Installation beginnen. Wer den WhatsApp-Messenger downloaden will, muss – wie allgemein üblich – dem „Kleingedruckten“ zustimmen. In diesen Installationsbedingungen ist u.a. festgehalten, dass die Applikation Zugriff auf Kontakt- und Adresslisten erhält. Diese sensiblen Daten werden an die Firmenserver in den USA weitergeleitet und bis zu 30 Tage lang gespeichert

Zu allem Überfluss wurden bzw. werden diese Datenströme auch noch unverschlüsselt auf die Reise geschickt. Auch nach einem Update und einer teilweise durchgeführten nachträglichen Verschlüsselung hat sich nichts an diesem Missstand geändert, denn der Code wurde längst geknackt. Der WhatsApp Sniffer lässt Mitlesen zu.

Mitlesen von Nachrichten

Ein weiteres Problem ist, dass WhatsApp-Nachrichten in öffentlichen WLAN-Netzen, den sog. Hotspots, selbst von Laien in Echtzeit mitgelesen werden können, und zwar mit Hilfe eines Smartphones und anderer Apps. „WhatsApp Sniffer“ heißt eines dieser Spionage-Apps, das sich kostenlos aus dem Internet herunterladen lässt.

Das Mitlesen von Nachrichten ist in öffentlichen WLANs zwar auch bei SMS möglich, erfordert aber einen wesentlichen höheren technischen Aufwand und ein weitaus breiteres Know-how. In der Regel müssen zudem Gerätschaften eingesetzt werden, die in puncto Anwendung zwingend auffallen.







Praxishinweise

Verzichten Sie möglichst auf den WhatsApps-Messanger, so lange die beschriebenen Sicherheitslücken bestehen.


  • Bleiben Sie vorerst bei der guten alten SMS, die sehr viel sicherer ist, oder nutzen sie eine andere App, die verschlüsselt überträgt, z.B. „mysms“.

  • Loggen Sie nicht in offene WLAN-Netze ein, egal ob die WhatsApp benutzen oder nicht, wenn Sie ebenso gut das Mobilfunknetz Ihres Providers benutzen können. Prüfen Sie, ob es vor Ort auch andere passwortgeschützte WLAN gibt.

  • Speichern Sie wirklich sensible Kontakte nicht auf Ihrem Smartphone. Erfahrungsgemäß kommt eine Vielzahl von Spionageprogrammen zur Anwendung, die auch über Bluetooth in erster Linie auf Kontaktlisten zugreifen. Alternative, wenn auch oft nicht ausreichend: Sichern Sie den Zugang zu Ihrer Kontaktliste mit einem Schlüsselwort oder einer „Datentresor-App“.