Sicherheitswirtschaftstag
Einmal jährlich kommen Vertreter der Sicherheitswirtschaft, der Polizei, der Politik und der Wissenschaft zum Sicherheitswirtschaftstag des Forschungsinstituts für Compliance, Sicherheitswirtschaft und Unternehmenssicherheit (FORSI) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rolf Stober zusammen, um über wesentliche Entwicklungen und Herausforderungen der Sicherheitsbranche zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Seit 2009 ist der Tagungsort des Sicherheitswirtschaftstages Berlin. In diesem Jahr wird die Veranstaltung unter dem Motto „Sicherheitswirtschaft zwischen Kooperation und Compliance“ im Henry-Ford-Bau an der FU Berlin stattfinden.
Kooperation mit der öffentlichen Hand: Perspektiven
Im Zentrum des ersten Teils der Veranstaltung steht das Thema „Stand und Entwicklungsperspektiven der Kooperation mit der öffentlichen Hand“, das von Sicherheitsexperten aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird. Die Polizei und die Sicherheitswirtschaft können inzwischen auf eine langjährige Kooperationsgeschichte zurückblicken. Die Zusammenarbeit ist sowohl vor dem Hintergrund knapper werdender Budgetmittel als auch wegen des Bedarfs an Spezialwissen und zwecks Erhöhung der Sicherheitsqualität unverzichtbar geworden.
Die Berührungspunkte sind vielfältig: Luftsicherheit, Bahnsicherheit, See- und Hafensicherheit sowie Veranstaltungssicherheit sind die prominentesten Beispiele. Es verwundert daher nicht, dass diese Bereiche zum Gegenstand verschiedener internationaler, europäischer und nationaler Regelungswerke werden. Ein Paradebeispiel dafür bietet der neu eingeführte § 31 GewO, der ein Zulassungsverfahren privater Sicherheitskräfte zum Schutz von Seeschiffen regelt, sowie die dazu gehörenden Verordnungen.
In diesem Zusammenhang stellt sich aber auch die Frage, ob andere, bereits bestehende Regelungswerke wie das Luftsicherheitsgesetz (LuftSiG) oder § 34a GewO überprüft und gegebenenfalls angepasst werden sollten. Der Vizepräsident des Bundespolizeipräsidiums, Jürgen Schubert, der Präsident des BDSW, Gregor Lehnert und Wolfgang Wüst von der BSG – Wüst GmbH werden diese Fragen aufgreifen und über die Erfahrungen in Fragen der Kooperation zwischen Sicherheitswirtschaft und Polizei oder anderen Sicherheitsbehörden sowie über organisatorische und rechtliche Herausforderungen, Veränderungen und Wünsche berichten. Florian Haacke, Leiter der Konzernsicherheit RWE AG, wird einen Überblick zur Kooperation zwischen Unternehmenssicherheit, Sicherheitsbehörden und Sicherheitswirtschaft geben.
Auch die aktuellen Fragen zum Fachkräftebedarf und zur Nachwuchsgewinnung werden in den Vorträgen eine große Rolle spielen. In der abschließenden gemeinsamen Diskussion werden die Teilnehmer Gelegenheit haben, Fragen an die Referenten zu stellen und gemeinsam über die angesprochenen Themen diskutieren.
Compliance als Aufgabe privater und öffentlicher Sicherheit
Der zweite Teil der Veranstaltung setzt den Schwerpunkt auf ein modernes und aktuelles Thema: „Compliance als Aufgabe privater und öffentlicher Sicherheit“. Manfred Buhl, BDSW-Vizepräsident und Vorsitzender der Geschäftsführung Securitas Sicherheitsdienste Holding Deutschland, stellte in seinem Beitrag in DSD 1/2013, S. 19ff., fest, dass die Voraussetzungen und Bedingungen von Compliance im Sicherheitsgewerbe besonderen Herausforderungen begegnen, die sich aus der Funktion des Gewerbes, der Organisationsstruktur, dem Kundenverhalten, dem Regelungsumfeld sowie den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben.
Svetlana Charushnikova, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Geschäftsführerin des FORSI, wird die Ergebnisse der FORSI-Umfrage vorstellen, die zum Thema „Compliance und Sicherheitswirtschaft“ durchgeführt wurde. Für die Umfrage wurden Sicherheitsunternehmen gebeten, sich über mögliche Compliance-Risiken, die Compliance-Ausbaufähigkeit und den Compliance-Regelungsbedarf in Unternehmen zu äußern.
Die Bedeutung des Themas Compliance für Sicherheitsunternehmen wird vertiefend von Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des BDSW, erläutert. Dr. Martin Auer, MVV Energie AG, wird in seinem Beitrag das Zusammenspiel von Compliance und Unternehmenssicherheit unter die Lupe nehmen. Auf Einladung des FORSI nimmt an der Veranstaltung auch der Leiter des Bundesamtes für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) in Wien, Mag. Andreas Wieselthaler, MSc, teil. In seinem Vortrag soll er das Spannungsfeld Compliance und Polizei aufzeigen und über die Erkenntnisse, Erfahrungen und Herausforderungen in diesem Bereich referieren. Auch zum Abschluss des letzten Veranstaltungsblocks gibt es wieder die Möglichkeit zur Diskussion mit den Teilnehmern.
Praxishinweise
- Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 2. April 2014, im Henry-Ford-Bau an der FU Berlin statt.
- Die Teilnahme ist kostenlos.
- Nähere Informationen – wie das aktuelle Programm und das Anmeldeformular – finden Sie auf der Webseite des Sicherheitswirtschaftstages.
