Sicherheit

Jeder fünfte Arbeitsunfall durch Stolpern, Rutschen, Stürzen

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Häufigste Ursache: Rutschige Böden

Stolpern, Rutschen und Stürzen sind die zweithäufigste Ursache von Arbeitsunfällen in Deutschland. Rund 160.000 dieser Unfälle ereigneten sich nach Zahlen der Gesetzlichen Unfallversicherung um Jahr 2016 – mehr als 400 pro Tag. Typisch sind Stolperfallen durch beschädigte Böden, Kabel oder Verpackungsmaterial, aber auch rutschige Oberflächen, die durch Wasser, Öl oder Fett verunreinigt wurden. Gefährliche Orte sind Treppen und Leitern. Aber auch auf Stress, schlechte Beleuchtung, Übermut und unzureichende Sicht sind viele Unfälle zurückzuführen. Die Arbeitsschutzexperten von DEKRA empfehlen, mit offenen Augen durch den Tag zu gehen und im Zweifel die sichere Variante zu wählen. Hier ihre Tipps zur Unfallvermeidung:

  • Halten Sie die Augen offen. Kleine Ursachen führen oft zu schweren Unfällen.
  • Tun Sie selbst etwas, um Stolper- und Rutschfallen rasch zu beseitigen.
  • Achten Sie auf Ordnung und halten die Wege frei. Räumen Sie Verpackungsmaterial und anderes aus dem Weg.
  • Achten Sie auf den Zustand der Böden. Sie müssen trocken, sauber und intakt sein. Informieren Sie bei Beschädigungen die zuständigen Mitarbeiter.
  • Benutzen Sie sichere, rutschfeste Schuhe mit festem Halt.
  • Vorsicht auf Treppen! Achtsam gehen, Stress vermeiden und Handlauf benutzen.
  • Keine waghalsigen Kletterpartien! Bei Leitern auf Standsicherheit, guten Zustand und eventuell Absicherung durch zweite Person achten.
  • Beim Transportieren sich nicht zu viel aufladen und auf gute Sicht achten. Wenn nötig, Hilfe in Anspruch nehmen.
  • Schlechte Beleuchtung erhöht das Unfallrisiko. Tauschen Sie defekte Lampen zügig aus.
  • Übernehmen Sie Verantwortung. Gehen Sie Auffälligkeiten an, auch wenn Sie nicht selbst dafür verantwortlich sind.
Verhalten im Brandfall: Darauf müssen Sie achten!

„Wenn es brennt, kommt es oft auf jede Sekunde an. Machen Sie sich vorher klar, was Sie tun, wenn am Arbeitsplatz oder zu Hause ein Feuer ausbricht. Informieren Sie sich auf jeden Fall vorab über den Verlauf der lebensrettenden Fluchtwege“, sagt Bernhard Schuhmacher, Brandschutzexperte bei DEKRA. Hier seine Hinweise, worauf im Brandfall zu achten ist.

Ruhe bewahren! Bleiben Sie im Brandfall ruhig, handeln überlegt und vermeiden Panikreaktionen. Wirken Sie auf andere Personen beruhigend ein und veranlassen die Betroffenen, den gefährdeten Bereich zügig, aber kontrolliert zu verlassen.

Feuerwehr rufen 112: Rufen Sie sofort die Feuerwehr. Beantworten Sie die Fragen: Was ist passiert? Wo und wann? Und warten Sie auf Rückfragen. „Zögern Sie nicht und rufen die Feuerwehr, im Gefahrenfall lieber einmal zu viel als zu spät. Und spielen Sie nicht den Helden“, betont Schuhmacher.

Fluchtweg benutzen: Verlassen Sie sofort den Gefahrenbereich über die gekennzeichneten Fluchtwege. Helfen Sie hilfsbedürftigen Personen, zum Beispiel Gehbehinderten. Verhalten Sie sich auf dem Fluchtweg diszipliniert, damit eine geordnete Flucht aller Betroffenen gewährleistet ist. Vermeiden Sie Hektik und Stress.

Türen schließen: Beim Verlassen von Wohnung oder Arbeitsplatz Türen schließen, damit der Qualm nicht ins Treppenhaus zieht und dort die Flüchtenden gefährdet.

Unten atmen: Hat sich auf dem Fluchtweg schon Rauch ausgebreitet, versuchen Sie nach vorn gebeugt oder mit dem Kopf nahe am Boden zu flüchten. Der Grund: Rauch und Hitze steigen nach oben, deshalb kommt es hier schneller zu Rauchvergiftungen und zum Verlust des Bewusstseins.

Leben retten: Hat die Kleidung eines Betroffenen Feuer gefangen, hindern Sie ihn am Weglaufen. Versuchen Sie, das Feuer zu ersticken, hüllen ihn in Decke oder Mantel und wälzen ihn auf dem Boden. Ist dies erfolglos, einen Feuerlöscher einsetzen, aber das Löschmittel nicht ins Gesicht sprühen!

Quelle: DEKRA Info Januar/Februar/März 2019