Dass nicht mehr wie in alten Zeiten ganze Stadtviertel niederbrennen, ist wesentlich dem baulichen Brandschutz zu verdanken. Daher ist es ratsam, die Grundlagen der Brandverhütung regelmäßig zu verinnerlichen. Der anlagentechnischer Brandschutz verringert hauptsächlich die Zeit zwischen der Entstehung eines Brandes und der Brandbekämpfung. Der organisatorische Brandschutz, umfasst die Regeln, die von Unternehmen oder Hausverwaltungen zur Verhütung von Bränden festgelegt werden.
Vermeidung der Brandentstehung
Die Voraussetzungen für die Brandentstehung sind:
- die Anwesenheit eines brennbaren Stoffes,
- die Anwesenheit eines Oxidationsmittels,
- ein zündfähiges Mengenverhältnis dieser Komponenten und
- die Anwesenheit einer wirksamen Zündquelle.
Lässt sich mindestens eine dieser Voraussetzungen sicher ausschließen, ist auch ein Brand ausgeschlossen.
Die Vermeidung brennbarer Stoffe ist ein Schwerpunkt im baulichen Brandschutz. Die Bauordnungen der Länder schreiben in Abhängigkeit von der Nutzung der Bauwerke häufig die Verwendung nicht brennbarer oder schwer entflammbarer Baustoffe vor. Ein Oxidationsmittel ist in Form vom Sauerstoff in der Luft praktisch allgegenwärtig und ausreichend vorhanden. Das Mischungsverhältnis von brennbarem Stoff und Oxidationsmittel ist beim Explosionsschutz von Bedeutung.
Wirksame Zündquellen zu vermeiden, ist eine der Aufgaben im organisatorischen Brandschutz. Er beinhaltet zum Beispiel das Verbot von Rauchen und offenem Feuer in gefährdeten Bereichen oder in ganzen Produktionsanlagen.
Begrenzung der Brandausbreitung
Die Hauptgefahr bei einem Brand ist das Freisetzen von Wärme. Sie ist die Ursache für alle anderen Gefahren. Im Verlauf des Brandes nimmt die Wärmeentwicklung solange exponentiell zu, bis die Menge brennbarer Stoffe langsam zuneige geht. Dagegen wirken:
- organisatorischer Brandschutz durch Minimierung von Brandlasten und Vorhalten von Kleinlöschmitteln für Entstehungsbrände,
- baulicher Brandschutz durch Bauelemente mit hohem Feuerwiderstand (z.B. Brandwände, Brandschutztüren) und festgelegte Mindestabstände zwischen Gebäuden,
- anlagentechnischer Brandschutz durch automatische Brandmeldung, selbsttätig wirkende Feuerlöschanlagen sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.
Organisatorischer Brandschutz
Der organisatorische Brandschutz, oft auch als betrieblicher Brandschutz bezeichnet, umfasst die Regeln, die von Unternehmen oder Hausverwaltungen zur Verhütung von Bränden festgelegt werden. Diese Regeln werden in Brandschutzordnungen oder Hausordnungen zusammengefasst. Die Ausstattung von Arbeitsstätten mit Handfeuerlöschmitteln, Löschdecken und Anschlüssen für Feuerwehrschläuche ist in der Arbeitsstättenverordnung und den Bauordnungen geregelt. Im organisatorischen Brandschutz werden die geeigneten Orte dafür festgelegt und gekennzeichnet.
Baulicher Brandschutz
Der bauliche Brandschutz beinhaltet:
- die Vermeidung oder Verzögerung der Brandausbreitung,
- die Gestaltung von Flucht- Rettungswegen,
- Stellflächen und Angriffswege für die Feuerwehr,
- Vorgaben für die Löschwasserversorgung.
Die Wirksamkeit des baulichen Brandschutzes gelingt nur im Zusammenspiel mit dem organisatorischen. Offene blockierte Brandschutztüren, Feuerbrücken durch Anhäufungen brennbaren Materials zwischen Gebäuden, Unzulänglichkeiten bei Schweißarbeiten und Unkenntnis über die Löschmöglichkeiten von Entstehungsbränden sind einige der Ursachen, die einen Brandschaden in die Höhe treiben.
Anlagentechnischer Brandschutz
Kernstück des anlagentechnischen Brandschutzes sind Brandmeldeanlagen. Messfühler stellen eine Rauch- oder Hitzeentwicklung fest und leiten die Werte zur Brandmeldezentrale. Dort werden
- die Alarmierung der Feuerwehr veranlasst und
- vorhandene Feuerlöschanlagen und Rauch- und Wärmeabzugsanlagen in Betrieb gesetzt.
Die Feuerlöschanlagen müssen auf die vorhandene Brandlast und die Art der brennbaren Stoffe abgestimmt sein. Die Brandlast ist die Wärmemenge, die frei wird, wenn sämtliche brennbaren Stoffe auf einer vorhandenen Grundfläche verbrennen. Auf dieser Grundlage wird die Menge des benötigten Löschmittels berechnet. Das am meisten verwendete Löschmittel ist Wasser. Im Kontakt mit Flammen verdampft es. Dabei entzieht es dem Feuer die Wärme, die es benötigt, um weiter zu brennen. Der Dampf verdrängt den Luftsauerstoff und trägt damit weiter zum Löscherfolg bei.
Gegen den Einsatz von Wasser sprechen vorhandene elektrische Spannung, Stoffe, die gefährlich mit Wasser reagieren und Einrichtungen, die durch Löschwasser zerstört werden. Dann kommt häufig Löschpulver zum Einsatz. Löschpulver ist in elektronischen Anlagen unpraktisch. Dort werden die Räume mit Kohlendioxid oder Stickstoff geflutet, sofern sich dort keine Personen aufhalten. Brennende Flüssigkeiten werden mit Schaumteppichen abgedeckt.
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