Prävention Sicherheitskonzepte

Wenn die Feuerwehr brennt

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Es ist wieder einmal passiert: Ein Feuerwehrhaus, in Spieka bei Cuxhaven, ist abgebrannt. Dass es in Deutschland in einem Feuerwehrhaus brennt, kommt regelmäßig vor. Berndroth, Riedstadt-Wolfskehlen, Olsberg, Neuenwalde oder die Feuerwehrtechnische Zentrale in Warin: Die Liste der Gemeinden und Städte, in denen es in den letzten Jahren zu Bränden in Feuerwehrhäusern kam, ist lang.

Brandsicherheit im Feuerwehrhaus

Im Hinblick auf die umfangreiche Elektronik, die allein in Feuerwehrfahrzeugen verbaut ist und dauerhaft geladen wird, sind Brände nicht verwunderlich. Verwunderlich ist eher, wie fahrlässig viele Feuerwehren mit dieser realen Gefahr umgehen. Je nach technischer Ausstattung einer Feuerwehr kann es schnell um Millionenwerte gehen, die im Brandfall Opfer der Flammen werden.

Wenn es um die Brandverhütung in Privathaushalten geht, ist die Feuerwehr ein gern gesehener Ratgeber. Wenn es um den eigenen Brandschutz geht, nimmt man es leider in vielen Kommunen nicht so genau.

Dabei kann ein Feuer bei der Feuerwehr für eine Kommune nicht nur zu einem finanziellen Desaster werden. Auch Punkte wie die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft für die eigene Kommune, die Neubeschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung sowie die damit verbundene Dauer dürfen nicht unterschätzt werden.

Sieht man von Gebrauchtfahrzeugen ab, ist die Beschaffung von einem Neufahrzeug nicht selten mit einer Laufzeit von einem Jahr und mehr verbunden. Selbst in einem Feuerwehrhaus ist zu keiner Zeit, auch bei Umsetzung aller möglichen Maßnahmen, eine hundertprozentige Sicherheit zu erreichen.

Doch was erstaunt, ist, dass heute in vielen Feuerwehrhäusern eine Brandmeldeanlage, zumindest als Teilschutz mit dem Überwachungsumfang der Fahrzeughalle, ein Fremdwort zu sein scheint. Eine Brandmeldeanlage kann zwar keinen Brandausbruch in einem Feuerwehrhaus verhindern, doch das Schadensausmaß und die damit verbundenen Folgen deutlich begrenzen.

Das Brandmeldeanlagen bei Feuerwehren oftmals noch ein Fremdwort sind, lässt sich im Kern an zwei Annahmen festmachen. Die erste Annahme betrifft das fehlende Gefahrenbewusstsein, auch als Feuerwehr von einem Brand betroffen sein zu können. Die zweite Annahme bezieht sich auf die Kosten, die mit der Installation und dem Unterhalt einer Brandmeldeanlage verbunden sind.

Hier sehen viele Kommunen offensichtlich ein Sparpotenzial. So verwundert es auch nicht, dass in Umfragen zum Vorhandensein einer Brandmeldeanlage in Feuerwehrhäusern 65 Prozent diese verneinen müssen.

Baulicher Brandschutz

Eine Brandmeldeanlage ist in Bezug auf die Brandsicherheit in einem Feuerwehrhaus lediglich ein Baustein. Auch Faktoren wie bauliche Abtrennungen sowie das Vorhandensein von Brandschutztüren und Brandabschottungen müssen in einer Feuerwehr beachtet werden.

Selbstverständlich darf bei Vorhandensein von Brandschutzeinrichtungen die regelmäßige Wartung nicht vergessen werden. Eine weitere Schwachstelle, die oft in Feuerwehrhäusern vorzufinden ist, betrifft die Lagerung. Nicht selten und – auf den ersten Blick – aus nachvollziehbaren Gründen werden Einsatzmaterialien oder Kanister mit Kraftstoff in der Fahrzeughalle gelagert. Was im Einsatzfall schnell zur Hand und verladen ist, kann im Brandfall dem Feuer zusätzliche Nahrung liefern.

Daher sollte es nicht zuletzt in Feuerwehrhäusern klare Regelungen hinsichtlich der sicheren Lagerung von Einsatzmaterialien geben. Hier kann sich beispielsweise ein kleiner Lagerraum mit baulicher Abtrennung anbieten.

Werden Gefahrstoffe gelagert, sollten Gefahrstoffschränke genutzt werden und wichtige Aspekte wie eine ausreichende Belüftung gewährleistet sein. Soll in Feuerwehrhäusern eine einheitliche Ordnung hergestellt werden, empfiehlt sich die Aufstellung einer Brandschutzordnung nach DIN 14096.

Arbeitshilfen

In einem Feuerwehrhaus kann es auch abseits von Brandrisiken viele Gefahren geben. Zu denken ist unter anderem an den Arbeitsschutz, der unabhängig von der Art der Feuerwehr, immer eine zentrale Rolle spielen sollte. Im Hinblick auf die Umsetzung der Sicherheit in Feuerwehrhäusern existieren eine Vielzahl an Arbeitshilfen, auf die man zugreifen kann. So bieten einige Unfallkassen entsprechende Onlineportale zu diesem Thema an.

Ergänzend gibt es auch die DGUV-Information 205-008 „Sicherheit im Feuerwehrhaus“ der Unfallversicherung, die sich als Ratgeber für die Planung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen empfiehlt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Brand- und Arbeitsschutz sind keine einmalige Aufgabe, die mit der Erstrealisierung der Maßnahmen endet, sondern vielmehr ein dauerhafter Prozess.

Quellen und Hilfen

DGUV-Information 205-008

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