Auf einem Forum des VDI am 20.08.2014 in Düsseldorf wird der Gründruck der VDI 4062 Evakuierung vorgestellt. Nach dieser Tagung können dann noch Änderungen des Gründrucks erfolgen, bevor er endgültig in Kraft gesetzt wird.
Evakuierung in einem Notfall muss vorbereitet sein, egal wo, warum und wann der Notfall eintritt. Die VDI Richtlinie 4062 Evakuierung ermöglicht in 15 Schritten eine optimale Vorbereitung.
Die Definition für wen das Evakuierungskonzept gilt, begrenzt den Aufwand und berücksichtigt interne und externe Schnittstellen. Die gesetzlichen Grundlagen können in Abhängigkeit von der Branche oder dem Ort unterschiedlich sein und müssen daher vorab geklärt werden. Die verwendeten Begriffe müssen allen geläufig und eindeutig definiert sein. Bei der Evakuierung im Notfall geht es um die Selbstrettung und nicht um die Fremdrettung durch die Feuerwehr.
Praxishinweise
- Die bestehende Organisation muss betrachtet, die nicht vorhandene Organisation festgelegt werden.
- Wie erkennen die Mitarbeiter und Entscheidungsträger die auslösenden Faktoren und welche Probleme zeigt die Bestandsaufnahme baulicher Art ?
- Eine Aufgabenbeschreibung für Führungsaufgaben (Vorgesetzte) und operative Aufgaben (Helfer) ermöglichen ein geordnetes Verhalten.
- Die richtigen Maßnahmen auf die unterschiedlichen auslösenden Faktoren sind zu finden – egal, ob das Problem aus dem Unternehmen kommt (Brand, Freisetzung von Gefahrstoffen etc.), der Nachbarschaft, durch eine externe Bedrohung (Security) oder Naturereignisse – die Reaktion darauf muss vorbereitet sein.
- Welche Kriterien gibt es für den Beginn der Evakuierung und wie ist die Rückkehr nach einem Realfall geregelt?
- Die Art der Alarmierung zur Evakuierung, die technische Kommunikation als auch die Regelung der sprachlichen Kommunikation stellen weitere Aufgaben dar.
- Die Betreuung von mobilitätseingeschränkten Personen ist zu planen und ein Muss.
- Das Verhalten während einer Evakuierung, die Art und Weise der Übungen und deren Häufigkeit ist festzulegen. Hierzu gehört auch das Festlegen einer Mindestbesatzung, welche nicht an der Übung teilnimmt, um eine Produktionsunterbrechung zu verhindern.
- Die unterschiedlichen Maßnahmen für Herbeiführung eines gefahrlosen Zustandes im Übungsfall und im Realfall sind zu definieren.
- Durch ständige Verbesserung auf Grund gewonnener Erkenntnisse bei Übungen und Realfällen wird das Evakuierungskonzept weiter entwickelt.
- Mit einer Dokumentation wird der Nachweis der Erfüllung gesetzlicher Aufgaben nachgewiesen.
Der Gründruck wird am 20.08.2014 vom VDI in Düsseldorf vorgestellt.
