Die deutsche Bundesregierung hat ausführlich zu Fragen bezüglich Waldbränden in Deutschland Stellung genommen. Wesentliche Erkenntnisse waren dabei, dass es 2017 nur in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein nicht zu Waldbränden gekommen war. 2016 gab es insgesamt 608 Waldbränden im Bundesgebiet , 2017 waren es 424 Vorfälle. 2018 sind jedoch weit höhere Zahlen zu befürchten. Dennoch, so hielt die Bundesregierung ausdrücklich fest, stellen Waldbrände „für den Wald in Deutschland (11,4 Mio Hektar) insgesamt keine Gefahr dar“.
Brandenburg trauriger Spitzenreiter
Mit Abstand am häufigsten waren Wälder in Brandenburg in den letzten Jahren von Bränden betroffen. 2016 führte das Bundesland diese Statistik mit 248 Fällen vor dem Zweitplatzierten Sachsen-Anhalt an, 2017 verwies es mit 141 Fällen Sachsen auf Rang zwei (42 Brände).
2018 noch nicht erfasst, jedoch ist mit hohen Zahlen zu rechnen
Während für 2018 noch keine bundesweite Zusammenstellung vorliegt, so ist doch mit deutlich höheren Zahlen zu rechnen. Denn 2018 war ein sogenanntes besonderes Trockenjahr, wie zuvor 2003. In diesen Jahren können außerordentlich viele Brände entstehen. So waren 2003 über 1.300 Hektar Wald betroffen, während es 2016 etwa nur ca. 283,02 Hektar waren. Auch ist bereits bekannt, dass Bundeswehreinheiten 2018 insgesamt 5.526 Stunden mit der Unterstützung der Waldbrandbekämpfung in Amtshilfe zugebracht haben, während es etwa 2017 nur 159 und 2016 sogar nur 20 Stunden waren. Selbiges gilt für Einsatzstunden des technischen Hilfswerks, wo 2018 insgesamt eine Zahl von 1.345 erreicht wurde (2017: 189; 2016: 779).
Stärkung des Ehrenamts
Angestrebt wird die Stärkung des Ehrenamts, wozu natürlich auch die Feuerwehren in der Fläche gehören. Die Gewinnung neuer Mitglieder geschieht durch die Organisationen vor Ort, die von der Bundesregierung mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden. Hier ist einerseits der Förderpreis „Helfende Hand“ zu nennen, der jährlich Konzepte und Ideen auszeichnet, die besonders geeignet sind, Menschen für das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu begeistern. Andererseits wird verstärkt auf die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen gesetzt, unter anderem mit einem Film der Augsburger Puppenkiste („Rettet die Retter – Abenteuereinsatz im Land der Helfer“), der für Kindergärten, Kitas und ähnliche Einrichtungen angeboten wird.
Skepsis bezüglich EU-eigener Bewältigungskapazitäten
Bestrebungen innerhalb der EU, eine unionsweite gemeinsame Brandbekämpfungspraxis durch EU-eigene Bewältigungskapazitäten (Stichwort: „rescEU“) zu etablieren, sieht die Bundesregierung kritisch. Denn die Bekämpfung der Brandgefahr sei ureigenste Angelegenheit eines jeden Mitgliedstaats. Es stünde zu befürchten, dass durch eine Verlagerung des Katastrophenschutzes auf EU-Ebene die Mitgliedsstaaten ihre eigenen Bemühungen reduzieren könnten. Im Übrigen stünde mit dem derzeit bestehenden Verfahren bereits ein wirksames Instrumentarium zur gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit zur Verfügung.