„Tarifeinigung, Tarifabschluss, Tariferhöhungen“ – in der Sicherheitswirtschaft wurde zwischen den Gewerkschaften und dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) in den letzten Monaten viel verhandelt. Mit der Tarifeinigung im Land Hamburg am 15.01. wurden diese bundesweiten Verhandlungen zu den Tarifverträgen für die Sicherheitsbranche nun abgeschlossen.
Die Lohnerhöhungen bis Ende 2020 stehen offiziell fest – bis zu 10 Prozent höhere Löhne wurden verhandelt. Die Tarifübersichten des BDSW zeigen, was Sicherheitsmitarbeiter in den jeweiligen Bundesländern nun verdienen:
Entgeltübersicht für Sicherheitsmitarbeiter in ausgewählten Entgeltgruppen ohne Zulagen in € (zum Vergrößern auf die Grafik klicken)
Stand: 01.03.2019
Übersicht der Stundengrundlöhne in der untersten Lohngruppe in €
„Sicherheitsmitarbeiter im Objektschutz / Separatwachdienst“ – Stand: 04.03.2019
Quelle: Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW)
Weitere Tarifübersichten BDSW: https://www.bdsw.de/tarife/tarifuebersichten
Gut zu wissen – die Anfänge des Tarifvertrags
- Die ersten Tarifverträge wurden Mitte des 19. Jhd. erwähnt und thematisierten bereits Lohnregelungen.
- Im Jahr 1873 dann wurde der erste deutsche Tarifvertrag abgeschlossen. Die Leipziger Buchdrucker hatten sich durchgesetzt, um sich gegen ungerechte Arbeitsverhältnisse zu wehren. Verhandelt wurde der Preis ihrer Arbeit, ein Recht auf Mindestlohn, die zehnstündige Arbeitszeit, Zuschläge für Überstunden und eine zweiwöchige Kündigungsfrist
- Im Jahr 1907 wurde erstmals die Vereinbarung der Schichtwechsel eingeführt.
- Die brachliegende Wirtschaft im Jahre 1918 und die „Not am Mann“ führten zur Einführung der Tarifvertragsordnung. In ihr wurden die Inhalte zu den Arbeitsverhältnissen geregelt.
- Weltwirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg führten ein zeitweises Ende des Tarifvertragssystems herbei, welches erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nur langsam wieder aufgebaut werden konnte. Hier gab es starke Unterschiede im damals zweigeteilten Deutschland.
- Heute: Laut der Gewerkschaft ver.di gelten heute über 70.000 Tarifverträge deutschlandweit – Beschäftigte mit Branchentarifvertrag verdienen fast sechs Prozent mehr als Beschäftigte ohne Tarifvertrag
- Der Anteil der Beschäftigten mit Tarifbindung lag im Jahr 2017 bei 57 Prozent in West- und bei 44 Prozent in Ostdeutschland (statista)
- Die gesamte deutsche Wirtschaft hatte im Jahr 2017 eine Steigerung der Tariflöhne (gegenüber dem Vorjahr) von 2,4 Prozent zu verzeichnen.
Warum sich Tarifverträge lohnen
- Männliche Arbeitnehmer profitieren von einem Verdienstvorteil um die sieben Prozent, bei Frauen sind es sogar neun Prozent.
- Tarifverträge regeln Arbeitszeiten, Pausen Urlaub, Freistellung zur Weiterbildung, Zulagen usw. – sie gelten unmittelbar und zwingend für ein Arbeitsverhältnis.
- Tariflöhne sind Mindestsätze: Der Arbeitgeber kann seine Mitarbeiter besser bezahlen, allerdings nicht schlechter.
- Für Arbeitgeber entsteht der Vorteil der einheitlichen Wettbewerbsbedingungen in Bezug auf Lohnkosten – dementsprechend unterstützen Tarifverträge auch bei der Kalkulation.
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Die Einheitlichkeit des Tarifvertrags ersparen dem Arbeitgeber zusätzlich individuelle Verhandlungen.
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