Wissen_schaf(f)t Sicherheit
Am 12. und 13. Februar 2014 fanden im Kongresshotel in Potsdam die 6. Luftsicherheitstage unter der bewährten Ägide des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) und der Bundespolizei statt. Das diesjährige Motto lautete „Wissen_schaf(f)t Sicherheit“.
Insgesamt nahmen etwa 300 Vertreter aus Sicherheitswirtschaft, Verbänden und Politik teil und hörten den interessanten Vorträgen hochkarätiger Referenten zu. Parallel dazu stellten einige Anbieter ihre Produkte aus. Der Schwerpunkt lag dabei auf Equipment zur Detektion von Sprengstoffen und gefährlichen Flüssigkeiten.
Breites Themenspektrum
Thematisch bildeten die gehaltenen Vorträge ein breites Spektrum ab. Die Herausforderungen der Luftsicherheit für die Politik in der 18. Legislaturperiode wurden genauso betrachtet, wie die prognostizierte zukünftige Entwicklung der Luftfahrt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Sowohl im Passagieraufkommen wie auch in der Luftfracht ist mit weiteren Steigerungsraten zu rechnen. Als aufstrebender Faktor auf dem Markt sind Flughäfen insbesondere in China, Dubai und Istanbul zu berücksichtigen.
Angesprochen wurden auch die überfällige Revision des Luftsicherheitsgesetzes (LuftSiG) von 2005 und die Anpassung der Luftsicherheitsschulungsverordnung (LuftSiSchV) von 2008 an die Verordnungen der Europäischen Union, welche die Ausbildung regeln. Zu nennen ist hier in erster Linie die VO(EU) 185/2010.
Über das sich derzeit im Probelauf befindliche neue Modulsystem der Luftsicherheitsausbildung wird der Autor im Sicherheitsmelder in Kürze gesondert berichten.
Schwerpunkt Verhaltensbeobachtungen
Einen breiten Raum des ersten Veranstaltungstages nahm das Themenfeld Verhaltensbeobachtungen an Fluggästen ein. Verschiedene Referenten und Referentinnen trugen zum Thema vor, darunter die Sicherheitsmanagerin des Amsterdamer Flughafens Schiphol, an welchem das Verfahren erfolgreich praktiziert wird. Ob die interessanten und teilweise sehr vielversprechenden Ansätze allerdings in der Bundesrepublik Deutschland rechtlich umzusetzen sind und auch eine entsprechende Akzeptanz erfahren, wurde allgemein bezweifelt. Die weitgehend von sachfremden Argumenten getragene Diskussion über die Einführung von Personenscannern war allen Beteiligten noch lebhaft im Gedächtnis. Dennoch, so war der Tenor, kann Sicherheit nicht allein durch weitere technische Innovationen geschaffen werden, sondern entsteht aus dem möglichst reibungsfreien Zusammenspiel von Technik, organisatorischen Rahmenbedingungen und menschlichem Kontrollpersonal.
Nach einer gelungenen Abendveranstaltung und der Möglichkeit eines intensiven Informationsaustauschs wurden am zweiten Tag weitere Forschungsvorhaben vorgestellt und zum Abschluss noch die Felder Luftfracht und Haftungsfragen in der Luftsicherheit behandelt.
Insgesamt stellten sich die 6. Luftsicherheitstage wiederum als gelungene Veranstaltung dar sowie als hervorragende Diskussionsplattform vieler an der Luftsicherheit Beteiligter.
