Es erfordert wenig Aufwand, dem Besitzer eines Smartphones oder Tablets beim Entsperren seines Geräts über die Schulter zu schauen und das Sperrmuster oder den Sperrcode zu erkennen. Um einen besseren Schutz der Geräte vor unbefugter Verwendung zu gewährleisten, entwickelten US-Forscher des Georgia-Institute of Technology (Georgia Tech) daher jetzt ein System namens LatentGesture.
Das System erstellt zunächst ein Profil anhand der individuellen Nutzung des Touchscreens, bspw. beim Auswählen von Checkboxen, Antippen von Buttons oder Bewegen von Schiebern. Dieses wird in dem jeweiligen Gerät gespeichert und kann so weitgehend treffsicher den rechtmäßigen Nutzer des Smartphones oder Tablets erkennen und zulassen. Bei unbefugter Nutzung wird das Gerät gesperrt. Laut einer Studie mit Android-Geräten erkannte das System in 97% der Fälle den richtigen Besitzer.
Die neue Technik macht sich die bei jedem Menschen unterschiedliche Bedienung des Touchscreens zunutze. „Genau wie Ihr Fingerabdruck verhält sich jeder einzigartig, wenn er einen Touchscreen benutzt“, so Polo Chau, Cybersecurity-Spezialist am Georgia-Institut. „Manche Nutzer entriegeln durch kräftiges Wischen, andere streichen langsam über den Bildschirm. Jeder tippt unterschiedlich stark auf den Bildschirm, wenn er Boxen auswählt.“
Aber nicht nur für den Schutz vor unbefugtem Zugriff bietet das System Sicherheit. Neben dem Profil des hauptsächlichen Nutzers kann es noch weitere Nutzerprofile speichern, die mit unterschiedlichen Rechten ausgestattet werden können. Nutzt bspw. ein Kind das Tablet seiner Mutter, kann es dann z.B. zwar das Smartphone bedienen, ist aber nicht befugt, Apps zu kaufen.
Quellen
Personal Touch Signature Makes Mobile Devices More Secure, Georgia Tech vom 07.04.2014
