Bei Love- oder Romance-Scamming spielen Cyberkriminelle mit den Gefühlen ihrer Opfer. Sie fordern im Namen der Liebe Geld und andere finanzielle Gefallen von betroffenen Männern und Frauen. Viele merken zu spät, dass sie betrogen werden. Wir zeigen, was Betroffene im Ernstfall tun können.
Betrüger nutzen Netzwerke und Partner-Börsen
Cyberkriminelle suchen über Soziale Netzwerke, Chats oder Online-Partnerbörsen Kontakt zu ihren potenziellen Opfern. Sie agieren überzeugend und gewinnen schnell die Herzen von Betroffenen. Ihre Lebensgeschichten, die sie oft nach Afrika führen, klingen plausibel. Überzeugend wirken auch die Bilder, die sie ihrer Internetbekanntschaft von sich übersenden. So schaffen es die Internetbetrüger über Wochen hinweg, eine Beziehung zu ihren Opfern aufzubauen. Geldforderungen oder die Bitte um andere (finanzielle) Gefälligkeiten sind dann einfach zu erklären, der Druck auf die Opfer auch. Danach folgt eine Geldforderung nach der anderen. Bis die Betroffenen nicht mehr zahlen wollen oder können.
Wer auf einen Romance-Scammer oder einen Love-Scammer hereingefallen ist, kann sich wehren.
Empfehlungen der Polizei bei Scamming
- Überweisen Sie kein Geld an die Person. Machen Sie frühere Zahlungen, wenn möglich, rückgängig.
- Sichern Sie die Kommunikation mit den Tätern: Speichern Sie Chatverläufe, E-Mails oder Zahlungsbelege auf einem Speicherstick oder auf einer externen Festplatte.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Die Polizei kann Ihnen auch dabei helfen, Beweise zu sichern.
- Brechen Sie den Kontakt ab.
Viele Betroffene trauen sich nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, obwohl sie einen finanziellen Schaden erlitten haben. Meistens überwiegen die Scham und der emotionale Schaden. Dabei kann eine Anzeige auch ein wichtiger Schritt zur Verarbeitung des Geschehens sein. Tatsache ist: Opfer von Internetstraftaten haben die gleichen Rechte wie Betroffene von anderen Straftaten. Von der Polizei erhalten sie zudem wichtige Informationen zur Opferberatung vor Ort.
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (zuletzt abgerufen am 27.06.2022)