Sicherheitskonzepte

Landesweiter Digitalfunk für BOS in Rheinland-Pfalz

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Vertragsunterzeichnung

Am 12. Juli 2013 fand die offizielle Vertragsunterzeichnung zwischen der Frequentis AG und dem Land Rheinland-Pfalz statt. Mit Einführung des bundesweit einheitlichen BOS-Digitalfunks in der Bundesrepublik werden auch in Rheinland-Pfalz alle Leitstellen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) an das abhörsichere und standardisierte Netz angeschlossen. Im Zuge dessen werden die Technik und Systeme der Leitstellen erneuert und angepasst. Frequentis liefert das hierfür notwendige hochverfügbare Kommunikationssystem ICCS 3020 IPC sowie das Sprachsystem DIVOS 3 log, welche auf der VoIP-Technologie basieren und unter anderem einen vollständigen Zugriff auf den BOS-Digitalfunk ermöglichen.

Vertragsinhalt

Der abgeschlossene Vertrag beinhaltet neben den Systemlieferungen und Integrationsleistungen auch einen Wartungsauftrag mit Vor-Ort Support über eine Laufzeit von zehn Jahren. Mithilfe der Frequentis-Systeme werden die BOS-Leitstellen des Landes Rheinland-Pfalz an das Digitalfunknetz angeschlossen, ein zentrales Dokumentationssystem dient zur Sprachaufzeichnung des Digitalfunks und der Notrufe. Mit Abschluss des Ausbaus sollen alle rheinland-pfälzischen BOS-Leitstellen, zwei Technikzentralen sowie ein Test- und Referenzsystem ausgestattet sein.

BOS-Leitstellenverbund

Der BOS-Leitstellenverbund Rheinland-Pfalz betreut das gesamte Land von Mainz über Koblenz, Trier und Kaiserslautern bis Ludwigshafen. Das ist eine Fläche von rund 19.850 km2 mit über 4 Mio. Einwohnern. Dazu nutzt der Verbund auch das zertifizierte Netz des Landesbetriebes Daten und Information, was bisher schon von der Polizei verwendet wurde.

Die Notrufnummern 110 (Polizei), 112 (Feuerwehr/Rettung) und 19222 (Krankentransport) gehen künftig im Leitstellenverbund Rheinland-Pfalz ein – das sind derzeit täglich weit mehr als 6.000 Anrufe. Die zwei Technikzentralen sowie sämtliche Leitstellensysteme sind komplett miteinander vernetzt und fungieren redundant. Dabei bleiben die einzelnen Leitstellensysteme aber auch autonom. Im Falle einer Störung (z. B. durch höhere Gewalt) oder von Großschadenslagen können sich die künftig vernetzten BOS-Leitstellen bei der Notruf-Bearbeitung sowie hinsichtlich der Disposition der Einsatzkräfte mithilfe des gemeinsamen Funknetzes gegenseitig unterstützen. Die Basis dafür bietet ein integriertes Rollenkonzept, welches es ermöglicht, die Notrufe an die zuständigen Disponenten im gesamten Leitstellenverbund weiterzuleiten.