Bei jeder Hitzeperiode treten vermehrt medizinische Hitzenotfälle auf. Auch in diesem extremen Sommer führen Hitzenotfälle mancherorts die Einsatzstatistiken im Rettungsdienst an. Insbesondere bei Massenveranstaltungen, aber auch bei allen Tätigkeiten im Freien, ist mit einer Häufung von Hitzenotfällen zu rechnen. Wichtig ist es, den lebensbedrohlichen Hitzschlag von anderen Hitzenotfällen unterscheiden zu können und unten angegebene Praxistipps zu umzusetzen.
Hitzschlag |
Hitzeerschöpfung |
Sonnenstich |
Ein Hitzschlag beruht auf einem Wärmestau im Körper. In heißer Umgebung, bei körperlicher Anstrengung und unzweckmäßiger Kleidung kann der Körper nicht genügend Wärme abführen und stellt die Schweißbildung ein.
Anzeichen:
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Bei einer Hitzeerschöpfung ist der Körper ausgetrocknet, wegen unzureichender Flüssigkeitsaufnahme bei körperliche Anstrengung und Hitze. Der Körper verliert durch Schwitzen große Mengen Flüssigkeit und Mineralien. Dies führt zu schnellem schwachem Puls und Sauerstoffunterversorgung, Betroffenen wird „schwarz vor Augen“. Die Hitzeerschöpfung ist eine Vorstufe zum Hitzschlag. Anzeichen der leichten Hitzeerschöpfung:
Anzeichen der ausgeprägten Hitzeerschöpfung:
erhöhte Körpertemperatur
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Beim Sonnenstich ist nur der Kopf betroffen. Wenn die Sonne auf den unbedeckten Kopf oder Nacken stahlt, kann es eine Reizung der Hirnhäute geben. Besonders Personen mit einer Glatze, Kleinkinder und Säuglinge können davon betroffen sein. Anzeichen:
Der Sonnenstich kann bis zu 8 Stunden verzögert auftreten. |
Ihre Erste Hilfe Maßnahmen sind teils identisch, teils verschieden. Folgende Maßnahmen führen Sie immer durch:
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Bei Hitzschlag |
Bei Hitzeerschöpfung |
Bei Sonnenstich |
Rettungsdienst alarmieren, Lebensgefahr! Oberkörper hoch lagern. Weiter kühlen, bis Körpertemperatur auf etwa 38 °C. |
Den Rettungsdienst bei ausgeprägter Hitzeerschöpfung oder nicht abklingen Symptomen alarmieren. Schocklagerung, d.h. Beine hoch legen. |
Den Rettungsdienst spätestens bei Bewusstseins- und Verhaltensstörungen oder Temperatur über 40 °C alarmieren. Oberkörper hoch lagern.
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Bewusstlose Personen immer in stabile Seitenlage bringen und immer Rettungsdienst rufen! |
Eine Erste-Hilfe-Situation führt häufig zu Stress und Unsicherheit bei Ersthelfern. Wenn Sie bei der Einschätzung einer Situation unsicher sind, rufen Sie direkt beim Betroffenen den Notruf 112. Per Telefon kann Ihnen ein gut ausgebildeter Ansprechpartner eine Einschätzung der Lage geben und mit Anweisungen ihre Ersten Hilfe anleiten.
Praxishinweise:
1. Achten Sie auf Risikogruppen:
Kranke Menschen sind bei Hitze besonders gefährdet. Etliche Medikamente wirken entwässernd. Alkoholkonsum führt ebenso zu vermehrten Ausscheidungen und damit zu erhöhten Flüssigkeitsverlusten.
2. Stellen Sie eine isotonische Lösung her, die Sie bei Arbeit in großer Hitze oder zur Gabe bei Hitzenotfällen verwenden können:
- 1 Teelöffel Salz
- 7 Teelöffel Zucker
- Ggf. 20 ml Orangensaft
- Mit Wasser auffüllen um insgesamt 1 Liter Getränk zu haben, vor dem Trinken schütteln.
Bei allen Hitzenotfällen dürfen und sollen Sie zu trinken geben.
3. Sorgen Sie für Sonnenschutz, Kühlung, angemessene Kleidung, und ausreichend Wasser. Erhöhen Sie Pausenzeiten und Wechselintervalle, insbesondere bei sehr viel Hitze am Arbeitsplatz.
Rechtlicher Hinweis:
Autor und Verlag lehnen jegliche Haftung für allfällige Schäden oder Folgen ab, die sich aus dem Gebrauch oder Missbrauch der hier vorgestellten Informationen ergeben. Insbesondere bei verhaltens- und gesundheitsbezogenen Entscheidungen empfehlen wir, grundsätzlich mehrere Informationsquellen zu nutzen und fachkundige Beratung zum Einzelfall einzuholen. Auch bei größter Sorgfalt können einzelne Informationen falsch sein und gesundheitsgefährdende Empfehlungen enthalten. Frischen Sie ihr Praxiswissen auch durch einen Erste Hilfe Kurs auf.
Quelle:
Praxishandbuch Security, Boorberg Verlag 2015
Das Praxishandbuch enthält 32 nützliche Checklisten unter anderem zu
• Arbeitsschutz
• Bombendrohungen
• Diebstahlanzeige
• Streifengang
• Verkehrsunfallaufnahme
• Brandfall und Notfall
• Eigensicherung
• Personenbeschreibung
• Räumung und Evakuierung
• Waffen und Munition
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